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INFOS-GESUNDHEIT VON A-Z: TOXOPLASMOSE

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TOXOPLASMOSE, DIE UNTERSCHÄTZTE KRANKHEIT BEI KATZEN
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WAS IST TOXOPLASMOSE?
Gehört haben wir alle sicher schon einmal davon, meist im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft beim Menschen, aber was versteht man unter TOXOPLASMOSE bei Katzen?

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ALLGEMEINE ERKLÄRUNG ZU TOXOPLASMA GONDII
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Der Erreger ist ein Protozoon (Einzeller), der in Geweben von Menschen und warmblütigen Tieren sowie als Eizelle bei katzenartigen Tieren vorkommt.

Toxoplasmose kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden (Zoonose). Die Infektion verläuft meistens symptomlos (=Toxoplasma-Infektion), seltener mit Krankheitserscheinungen (=Toxoplasmose).

Der Name rührt von der gebogenen Gestalt (Toxon, griechisch: der Bogen) des Parasiten her. Er wurde 1908 bei einem nordafrikanischen Nagetier, dem Gondi, entdeckt. Die erste Beschreibung einer Erkrankung beim Menschen stammt aus dem Jahre 1923. Im Jahre 1969 erfolgte die vollständige Aufdeckung des Entwicklungszyklus.
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DER ERREGER
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ist ein intrazellulärer Parasit. Er befällt Säugetiere, Vögel und Menschen. Unter den Säugetieren nimmt die Katze eine besondere Stellung ein. Sie ist der Endwirt von Toxoplasma gondii.

Der Parasit befällt im Menschen bevorzugt die Zellen des retikuloendothelialen Systems, einem Teil des Immunsystems. Auf diese Weise entsteht eine Mutterzelle, die sich in zwei Tochterzellen umwandelt. Durch wiederholte Teilungen kommt es zu einer Anhäufung von Parasiten in der Zelle.

Die Teilungen erfolgen solange, bis die Zelle völlig mit Parasiten ausgefüllt ist. Es entsteht eine Pseudozyste, deren Wand aus der Zellmembran der Wirtszelle besteht.

In diesem Stadium der Entwicklung zerfällt die Pseudozyste und die Parasiten werden über das Blut verteilt; man spricht jetzt von einer Parasitämie. Sobald das Immunsystem nach etwa einer Woche reagiert, bildet der Parasit echte Zysten mit einer festen Wand aus.

Diese Zysten sind sehr widerstandsfähig und finden sich bevorzugt in der Muskulatur und im Gehirn. Diese Zysten sind für weitere Zwischenwirte und den Endwirt infektiös. Die Aufnahme erfolgt vorwiegend durch den Verzehr von rohem, zystenhaltigem Fleisch.
Ausschließlich im Dünndarm der Katze findet die geschlechtliche Vermehrung statt. Aus den weiblichen und männlichen Geschlechtsformen der Toxoplasmen, den Gameten, entstehen nach der Befruchtung sogenannte Oozysten, die mit dem Katzenkot ausgeschieden werden. Außerhalb des Katzenkörpers entwickeln sich innerhalb von Tagen aus einer Oozyste die nächstfolgenden Entwicklungsstadien, die Sporozysten und anschließend die Sporozoiten. Diese Formen bleiben unter Umständen monatelang infektiös.
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INFEKTIONSWEG:
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Die Infektion ist beim Menschen und bei Säugetieren weltweit verbreitet.
Im Allgemeinen nimmt die Durchseuchung beim Menschen mit jedem Lebensjahrzehnt um ca. 10 % zu und erreicht in der Altersgruppe der 60 - 65 jährigen bis zu 70 %. Warmblütige Tiere können sich durch das Fressen von Toxoplasmazysten-haltigen Fleisches (z. B. Futterfleisch, Nagetiere), durch die Aufnahme von Toxoplasma-Oozysten aus Katzenkot oder zum Teil auf pränatalen Weg infizieren.

Die Infektionsraten sind teilweise beträchtlich. Im Zusammenhang damit steht die Übertragung auf den Menschen (Zoonose). Sie geschieht vor allem durch den Verzehr rohen oder ungenügend erhitzten Fleisches wie z.B. Hackfleisch, blutige Steaks, insbesondere vom Schwein.

Bei der Arbeit im Erdboden, also auch im Spielsand, Gartenarbeit, Landwirtschaft oder bei der Reinigung von Katzentoiletten kann es zur oralen Aufnahme von Toxoplasma-Oozysten bzw. -Sporozysten aus Katzenkot kommen.
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TOXOPLASMOSE GONDIE BEI KATZEN:
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Die Entstehung:


Eine geschlechtliche Reproduktion von T. gondii tritt offenbar nur bei Katzen auf.

Nachdem die Katze mit der Nahrung eine Gewebezyste aufgenommen hat, bricht die Zyste auf und setzt Bradyzoiten(zystenhaltiges Fleisch) frei, die sich in der Darmwand vermehren. Eventuell entstehen dann Oozysten (Ei-ähnliche“ Fortpflanzungsstadien von Toxoplasma gondii) die mit dem Kot ausgeschieden werden.

Ein Oozyst entwickelt sich während 24Stunden oder länger, in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur, bevor sich die infektiösen Sporozoiten (infektiösen Stadien) bilden. Ausschließlich die sporulierten Oozysten sind infektiös.

Die orale Aufnahme von spoulierten Oozysten durch einen Zwischenwirt (z.B. Nager, Hund, Mensch oder Schaf) führt zu einer Freisetzung von Sporozoiten, die die Darmwand penetrieren(durchsetzten), sich ungeschlechtlich als Tachyzoiten (Trophozoiten, Endozoiten) vermehren, weit verstreut werden und sich in Geweben einkapseln. Der Zyklus ist vollendet, wenn eine Katze die Zysten mit einem Zwischenwirt aufnimmt.

Toxoplasmose kann auch auf nicht feline Wirte übertragen werden, wenn diese sich gegenseitig fressen, z.B. wenn ein Hund oder Mensch infiziertes Fleisch vom Schaf aufnimmt.

Es gibt auch Hinweise, dass bei einigen Nagerspezies eine transplazentare Übertragung von Gewebezysten erfolgen kann. Die meisten Katzen werden durch Aufnahme von Gewebezysten im Beutetier (Nager) oder in anderer Nahrung (rohes Fleisch) infiziert.

Die Ausscheidung der Oozysten erfolgt meist bei jungen Katzen, kann aber in jedem Alter auftreten und kann z.B. durch eine Infektion mit dem felinen Immunschwächevirus verstärkt werden.
Die Oozysten können mehrere Monate infektiös bleiben und sind ziemlich resistent gegenüber Desinfektionsmitteln, Austrocknung und Gefrieren. Gewebezysten sind weniger resistent und werden durch ausreichendes Kochen der Nahrung zerstört.
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KLINISCHE SYMPTOME:
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Die Replikation im Darm verläuft gewöhnlich Symptom los!
 
Selten tritt eine Diarrhöe auf. Gewebezysten von T. gondii verursachen im Allgemeinen bei einer Katze keine klinischen Symptome.
Wenn aber klinische Symptome auftreten, spiegeln diese die Organe wieder, die in der Hauptsache involviert/betroffen sind und diese beinhalten:

- Anorexie und reduziertes Allgemeinbefinden
- Vergrößerung der Lymphknoten
- Dyspnoe (Atemnot)
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Augen Veränderungen wie Uveitis(akute oder chronische Entzündung der Gefäßhaut
 (Regenbogenhaut, Strahlenkörper, Aderhaut; Uvea) des Auges; kann zu einem teilweisen oder
  vollständigen Verlust des Sehvermögens führen) und Hornhautpräzipitate
- Möglicherweise Ikterus (Gelbsucht), Hepatitis, Erbrechen, Durchfall
- Fieber
- Neurologische Symptome, Koordinationsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen Symptome, die auf viele Krankheiten hindeuten und leider auch viel zu oft wird eine Toxoplasmose als eine FIP-Erkrankung diagnostiziert!!!
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Viele Tiere wurden auf Grund von Fehldiagnosen eingeschläfert und viele Tierliebhaber erschreckt und verunsichert.

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DIAGNOSEMÖGLICHKEITEN:
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Es gibt Tests, die Antikörper nachweisen.

Diese sind aber zur Diagnose der klinischen Krankheit nicht besonders hilfreich, da ein positiver Test nur eine frühere Exposition anzeigt und ungefähr 40% der domestizierten Katzen werden positiv getestet, es sind also Antikörper nachweisbar.


Paarweise Serumproben zum Nachweisverfahren sind aussagekräftiger. Die histopathologische Untersuchung von Geweben oder Liquor, und der Nachweis von Tachyzoiten können zur Diagnose der klinischen Erkrankung herangezogen werden.


Verläuft die Infektion tödlich, wird die Diagnose "Toxoplasmose" meist erst bei der Sektion gestellt, wenn Befunde wir Pneumonie, Hepatitis und mesenteriale Lymphadenopathie vorliegen.
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THERAPIE:
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Wenn eine sichere Diagnose am lebenden Tier gestellt wurde, kann eine Behandlung mit Sulfonamide in Kombination mit Pyrimethamin (zu hohe Dosen wirken toxisch - ebenfalls ein Antibiotikum: Wird in Kombination mit Sulfonamiden in der Humanmedizin bei Erkrankten mit einer zusätzlichen Immunschwäche verabreicht), oder Clindamycin (Antibiotikum) in vielen Fällen erfolgreich sein.

Kontrolle und-/Vorsichtsmaßnahmen:

Man kann versuchen, die Krankheit bei der Katze zu kontrollieren, in dem man nur Trockenfutter, Dosenfutter oder gekochte Nahrung füttert. Die Reinigung der Katzentoilette sollte mehrmals täglich erfolgen und zwar so, dass auch wirklich der gesamte Kot entfernt wird, was wir Katzenliebhaber ja auch für unsere Pelznasen tun, denn auch wir gehen auf eine saubere Toilette. Nach dem Hantieren mit rohem Fleisch sind die Hände gründlich zu waschen.

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